Mit dem Butterfly-Projekt die Erinnerung an die im Holocaust getöteten Kinder und Jugendlichen wiederbelebt

Feierliche Enthüllung des Butterfly-Projekts

Heute Vormittag fand das Butterfly-Projekt, das im Dezember an unserer Schule gestartet war, seinen feierlichen Höhepunkt. Die von unseren Schülerinnen und Schülern und unseren Gästen im Dezember bemalten Schmetterlinge waren an unserer Schulhauswand angebracht worden - aus Denkmalschutzgründen auf Glasplatten. Diese Installation wurde heute feierlich enthüllt.

Das Programm begann in der Aula um 10 Uhr. Alle Kinder unserer Schule und einige von der Erich-Kästner-Schule sowie Eltern und andere Gäste hörten die Begrüßung durch unsere Geschäftsführerin Frau Lehnigk und, nach einem virtuellen Flug nach Kalifornien, die Grußbotschaft von Cheryl Rattner Price aus San Diego. Sie hatte das Butterfly Projekt 2006 mit gegründet und leitet es heute. Danach gab es, angelehnt an das namensgebende Gedicht von Pavel Friedman, eine berührende und superschöne Liedinterpretation von "The last butterfly" durch Zipporah, begleitet von Thomas Laugk. Außerdem hatten mehrere Kinder Elfchen, kleine Gedichte, geschrieben, die sie dann dem Publikum vortrugen. Den Abschluss bildete hier ein traurig schönes Gedicht, geschrieben von Antonia.

Danach gingen alle nach draußen, und die Butterfly-Installation, die sich zunächst noch hinter Tüchern verbarg, wurde feierlich enthüllt. Zuvor hatten noch alle Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen kurz "ihr" Kind vorgestellt, für welches sie ihren Schmetterling bemalt hatten. Der Rabbi Walter Rothschild sprach ein paar bewegende und prägnante Worte, an die Kinder gerichtet, und ein Gebet zur Segnung der Installation.

Der zweite Teil in der Aula wurde durch das Lied Hevenu Shalom eingeleitet. Dann sprach Steven selbst, und seine Partnerin Amy Parish, von der wir gestern schon geschrieben hatten. Andrea Szönyi von der Shoah Stiftung in Ungarn stellte ein internationales Programm vor, im Rahmen dessen Zeitzeugenberichte aufgenommen werden und für die nachfolgenden Generationen kind- und schulgerecht aufbereitet werden. Als nächstes wurde das Lied Hava Nagila erst gesungen, danach tänzerisch dargestellt. Es war faszinierend zu sehen, wie konzentriert und aufmerksam die beteiligten Kinder den Tanz meisterten. Den Abschluss des offiziellen Programm bildete der Schlusschor aus der Kinderoper "Brundibar". Diese Oper entstand im KZ Theresienstadt und ist erst in den 1980er Jahren wiederaufgeführt worden.

Im Anschluss war noch Zeit für Gespräche, für das Bemalen weiterer Schmetterlinge und zum Anschauen der Schule. Steven und andere aus seiner Familie ließen sich von Schülerinnen und Schülern durch das Schulhaus führen, diese übten dabei gleich ihr eigenes Englisch.

Als alles zu Ende war, war Stevens Reaktion: „This was one of the happiest days of my life.“ Das ist das schönste Dankeschön, was wir bekommen können. Viele Kinder und viele Lehrer waren an dem Projekt beteiligt, was mit dem heutigen Tag nicht endet. Wir können nur die erste Schule in Deutschland sein, die mittels des Butterfly-Projekts die Erinnerung an die im Holocaust getöteten Kinder und Jugendlichen wiederbelebt und ein Zeichen setzt, dass es Diskriminierung und Verfolgung von Menschen, die anders aussehen, eine andere Nationalität, Religion oder Sexualität haben, nicht geben darf - weil jeder Mensch das gleiche Recht auf Leben hat.

Es gab einige Medienberichte. Abrufbar ist noch der Beitrag von der Lausitzer Rundschau.

 

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